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1. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 340

1866 - Leipzig : Teubner
340 Rußland. dem weiten Verkehrsgebiete in einflußreicher Verbindung stehend (ihr Name war ^Gäste') zu den Beratungen des Großfürsten zugezogen wurden. Übri- gens hatte der letztere die unbedingte Verfügung über das Reich, besonders über dessen Vererbung, und ganz natürlich war, daß ein Anspruch aus gleiche Teile desselben den Söhnen rechtlich zukam: ein Verhältnis aus welchem wir zeitweise bedeutende Störungen der Machtentwicklung hervorgehn sehen werden. 6. Da Igor, Ruriks Sohn, als er nach Olegs Tod das Großfürsten- tum erhielt (911 — 945), bereits 37 Jahre alt geworden war, so ist er wahr- scheinlich nicht dessen Mündel gewesen, sondern es hat schon damals eine Anwendung des später in Übung gekommenen Rechtsgrundsatzes statt gefunden, nach welchem der älteste des Herschergeschlechts als Großfürst über das ganze Reich mit allen seinen Unter- (Teil-) fürstentümern die Gebieterschaft gu üben hatte. Von Igor wurden nach langen blutigen Kämpfen die Petsche- negen (§ 98, 4 S. 91) unterworfen und erhielten zwischen Dnjepr und Don Ansiedlungen. Aus dem von Rußen auf dem schwarzen und kaspischen Meer getriebnen Seeräubereien ist auf den Umfang ihres Gebiets kein sichrer Schluß §n machen. Auf dem Zuge, welchen Igor 941 gegen Konstan- tinopel unternahm^), erlitt er durch die mit griechischem Feuer ausgerü- steten Brander empfindliche Verluste, und wenn er im folgenden Jahr den Angriff erneuerte und den mit Oleg geschloßnen Frieden bestätigt erhielt, so verdankte er dies gewis nur der politischen Klugheit des byzantinischen Hofs, welcher den furchtbaren wilden Feind aufs äußerste zu reizen sich hütete. Der Ausstand, bei welchem er das Leben verloren haben soll, wird der Erhöhung des den unterworfnen aufgelegten Tributs zugeschrieben. Für den unmün- digen Sohn Suiatoslaw (Swätoslaw, 945 — 972) führte anfänglich seine Mutier Olga die Negierung und es wird ihr weise fürsorgende Tätig- keit für die Wolfahrt des Reichs durch Besiedlung unbebauter Gegenden und Anlegung von Verkehrsstraßen beigelegt. Das größte Verdienst jedoch erwarb sie sich dadurch, daß sie, nachdem sie die Negierung in die Hände ihres Sohns abgegeben, mit zahlreichem Gefolg nach Konstantinopel pilgerte und dort die Taufe (unter dem Namen Helene) annahm 2). So ernstlich aber sie sich bemühte, den von ihr angenommenen und innig ergriffnen Glauben unter ihrem Volk zu verbreiten^), sie fand damit bei der allergrößten Mehrzahl keinen Anklang und selbst ihr Sohn weigerte sich aus Furcht seinen Kriegs- genoßen lächerlich und verächtlich zu werden. Indes war doch durch sie ein Samenkorn in die Erde gelegt, und schien es klein und gering, wir werden bald sehen, wie es durch die Gnade des Herrn sich entwickelte und endlich Frucht trieb. Suiatoslaw wird uns als ein durchaus rauher und ungeschlachter, aber gleichwol große Heeresmassen in Zucht und Ordnung haltender und zur Tapfer- keit fortreißender Krieger geschildert H. Von den Kriegszügen gegen die auf- ständigen Stämme an der Wolga und angeblich bis in den Kaukasus hinein rief ihn eine Botschaft des griechischen Kaisers Nikephoros ab, welcher ihm 1500 Pfund Goldes bot, wenn er für ihn die Bulgaren bezwingen wolle. 1 1) Nach den griechischen Quellen mit 10,000 Booten. Gibbon a. a. O. S. 2093 f. — 2) Schon 866 beim ersten Zug solle,: die Rußen um christliche Lehrer gebeten haben. Erzählt wird, wie sehr die Pracht der Kirchen und des Kultus in der Hauptstadt die staunende Bewnndrung der Rußen erregt habe. Aber der Glaube an Christum und seine Verehrung beschrankte sich zuverläßig ans reisende Kanflente und christliche Gefangne. — 3) Siehe S. 123 Anm. 1. — 4) Gibbon a. a. O. S. 2095 f.

2. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 271

1816 - Breslau : Holäufer
1 Umstaktung dev euvop. u. asiat Welt. 271 -aischitischor Dialekt; der leztere von Mekka a»s verbreitet und vorherrschend. Schriftarten: die älteste almosnad; die ku- fische um 560?; die karmatische; Nescbts. yzz. 4) Islam. Ergebung ni Gott, lehiet Einheit Gottes und Glau- den an den gkttl. Prooheten Mahomed, Unsterblichkeit; einfache Kirchenaebräuche; Gebet; Wohlchäugkert. Koran eie Lesung in 1 >4 Suren oder Abschnitten. — Die religiöse Sittenstrenge -er Araber mildert sich durch Umgang mit Persern. Z4) Unter den N e b e n v ö l k e r n Asieifts sind der künf- tigen Wichtigkeit wegen die Türken besonders bemerkens- werth; ihre Macht erhob sich [f. 350?,] am Dctisch und Ja-k und veranlaßte die Wanderungen vieler Völkerschaften in ihrer Nahe, namentlich auch der Avaren. — D e Cha- zare n (s. §. 42) verbinden sich [626] mit dem Oströmer Heraklius gegen Persien und herrschen fs. 680^ zwischen den Fl. Oka, Bog und dem kasp. Meere.— Mehrere fin- nische Stamme und unter denselben Ugern (Magyar) zie- hen sich aus dem nördlichen Asien südwestlich; an der Wolga sind sie (570) den Türken Unterthan; zwischen dem schw. und asow'schen Meere und der Wolga haben sie [619] festere Niederlassungen. — Nord - und Süd Sina werden auf kurze Zeit von Dam kien [ 589] vereint, dann aber durch Bürgerkriege zerrüttet, bis cs Lijuen [617] gelingt, sich das ganze Reich gewaltsam zu unterwerfen; er lstsliftec der sbls 907 ) mächtigen Dynastie Tang. Zeittafel. 477 Geiserik ft. — Ella. 481 Childerik K. d. Franken ft. — Kl0dwig. 486 Klodwig sieget über Syagrius dey Nogent» 492 Gelasius l röm. Bischof. 493 Oftgothisches Reich in Italien. — Odoachar ft. — Anastasius in Consiantmopel. — Bulgaren. 496 Alemannen bey Zülpich vestegt; unter ostgoth. Schutz» — Klodwig wird gelaust. 1

3. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 114

1888 - Leipzig : Engel
— 114 — Die Zahl der Juden in Polen im 16. Jahrhundert wird auf eine viertel Million und darüber angegeben. Sie bildeten grosse Gemeinden, in denen die Rabbiner, von den Königen bestätigt, wichtige Mittelpersonen der Krone waren, insofern sie die Kopfsteuer für die Staatskasse einzuziehen hatten; sie übten die bürgerliche Gerichtsbarkeit und standen sehr besuchten Hochschulen vor. Nirgends wurde im 16. und 17. Jahrhundert das Talmudstudium mehr betrieben als in Polen; die talmudischen Hochschulen in Krakau und Lublin, wo sich auch bedeutende jüdische Druckereien befanden, in Brzesc und Lemberg waren die berühmtesten von ganz Europa, welche auch von Jüngern aus Italien, Deutschland, Mähren und Schlesien besucht wurden. Nächst Schalom Schechna in Lublin (st. 1558), dem Begründer der dortigen Schule, war eine der hervorragendsten talmudischen Grössen Salomo Luria (Meharschal), ein Mann von grossem Scharfsinn, der unbekümmert um ältere Autoritäten selbständig seinen Weg ging. Durch seine seltene Charakterfestigkeit und die Rücksichtslosigkeit, mit der er Scheinheiligkeit und Eitelkeit geisselte, zog er sich viele Feinde zu, aber selbst seine Gegner mussten seinen Leistungen Anerkennung und Bewunderung zollen. Sein Hauptwerk „Jam schel Schelomo“, ein Muster von Gründlichkeit und Kritik, blieb unvollendet und erstreckt sich nur auf einzelne Tractate. Ferner schrieb er Glossen zum Talmud und dessen Commentaren (Meharschal), Rechtsgutachten u. a. m. Berühmter als Luria (st. 1573) wurde sein Zeitgenosse, der bereits erwähnte Moses Isserles in Krakau, der den Religionscodex Karo’s erschwerend ergänzte und einen Commentar zu den Turim (Darke Mosche) sowie Rechtsgutachten schrieb. Isserles beschäftigte sich auch mit Philosophie, was ihm Luria zum Vorwurf machte, arbeitete einen Commentar zu einem astronomischen Werke und schrieb Ergänzungen zu Zacuto’s „Juchasin“. Er starb 1572. Schüler Isserles’ war Josua Falk Kohen in Lemberg (st. 1614), der einen Commentar zu dem Codex Choschan Mischpat, „Sepher Meirat Enajim“ (S’ma) genannt, und zu den Turim schrieb. Er fand einen heftigen Gegner an Mei’r Lublin (1616), Rabbiner in Krakau, Lemberg und Lublin, der Rechtsgutachten sowie auch Novellen zum Talmud hinterliess; die bedeutendsten Rabbiner der folgenden Generation zählten zu seinen Schülern. Ferner sind noch zu nennen: Samuel Edels (Meharscha), Rabbiner in Posen, Lublin und Ostrog, der den Talmud mit, Novellen versah, und Joel Jafe oder Serkes aus Lublin, Rabbiner in verschiedenen Gemeinden Polens, seit 1619 in Krakau, wo er 1640 starb; er vermehrte die Commentare zu den Turim durch ein „neues Haus1, (Bach). Eine beachtenswerthe Erscheinung in dieser Zeit ist der Karäer Isaak den Abraham aus Troki bei Wilna, der, mit der einschlägigen Literatur innig vertraut, in seiner Yertheidigung des Judenthums „Chissuk Emuna“ (Befestigung des Glaubens) das Christenthum mit scharfen Waffen angriff. Sein 1593 verfasstes Buch, das sich der Anerkennung Voltaire’s zu erfreuen hatte, wurde von Tv agenseil ins Lateinische und von David Deutsch ins Deutsche übersetzt. Mit den Uebergriffen der katholischen Geistlichkeit zu Anfang des 17. Jahrhunderts und der Bedrückung der zur griechisch-katholischen Religion sich bekennenden Kosacken änderte sich auch die glückliche Lage der Juden in Polen.

4. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 151

1888 - Leipzig : Engel
- 151 — gegen die Juden schürte; zu ihm gesellte sich Professor von Treitschke und eine ganze Anzahl judenfeindlicher Scribenten, deren Streben darauf gerichtet war, die Judenfrage wieder in Fluss zu bringen und den Juden die durch die Verfassung gewährleisteten Rechte zu schmälern. An verschiedenen Orten kam es zu Tumulten, an einzelnen auch zu thatsächlichen Ausschreitungen (Neu-Stettin). Die heftigsten Angriffe richteten die Antisemiten sowohl in der Tagespresse als in einer Fluth von Büchern und Broschüren nicht allein gegen die Juden, sondern auch gegen das Judenthum. Um das Judenthum, die Mutterreligion des Christenthums, verächtlich zu machen, tischte Rohling, Professor in Piag, in seiner Schrift „der Talmudjude“, die von Eisenmenger, Chiarini und anderen Judenfeinden gegen dasselbe erhobenen ungerechten Beschuldigungen von neuem auf, Beschuldigungen, welche sowol von jüdischen Gelehrten, wie Kroner, J. Frankel und besonders Bloch, letzterer jetzt Reichstagsabgeordneter in Wien, als von christlichen Theologen, wie von dem auch im Talmud bewanderten Professor Franz Delitzsch in Leipzig, von Professor J. Döllinger in München, von A. Wünsche, dem Uebersetzer des Midrasch Rabba, von Baumgarten u. A. gründlich widerlegt wurden. Das schmähliche Treiben der Antisemiten wurde von hochherzigen Regenten und Fürsten, von dem österreichischen Kaiser Franz Joseph, von den Königen in Baiern, Württemberg und Holland, von dem deutschen Kronprinzen, von dem Herzog von Meiningen, ebensowol wie von allen Edeldenkenden in und ausserhalb Deutschlands verdammt; mehrere, wie Professor Schleiden, Pastor Gruber, Professor Virchow, die deutschen Reichstagsmitglieder Eugen Richter, Hänel und Andere traten in Schriften und geharnischten Reden zur Vertheidigung der Juden auf. Die Feindseligkeiten gegen den jüdischen Stamm verbreiteten sich von Deutschland aus wie eine ansteckende Krankheit alsbald nach den verschiedensten Gegenden. In Russland, wo nach der Ermordung Alexander’s Ii. die Verhältnisse im Allgemeinen sich immer schwieriger gestalteten, waren die Juden die ersten Opfer der lange genährten leidenschaftlichen Erregung; es traten für sie Zustände ein, wie sie das Mittelalter nicht grauenhafter kannte. Das Signal zu einer Judenverfolgung war gegeben. Am Osterfeste, dem 27. April 1881, wurde in Elisabethgrad der Ruf: [Schlaget die Juden todt! zuerst vernommen; er fand an vielen Orten den traurigsten Widerhall. Am 8. Mai kam es zu Tumulten in Kiew ; die Judenhäuser wurden demolirt, die Synagogen zerstört, die Thorarollen zerschnitten; mehrere Juden grausam ermordet. Von Kiew zog die wilde Horde in die Nachbarorte; wohin sie kam, zerstörte oder plünderte sie der Juden Besitz, ln ganz Südrussland, in den Provinzen Cherson, Poltawa, Czernigow und Podolien wälzte sich die Aufruhrsbewegung lavinenartig von Ort zu Ort und dauerte von Mai bis September; auch später wiederholten sich die Tumulte, besonders in Balta, in erschreckender Weise. Die Verfolgungen hatten noch nicht aufgahört, da kam über die Juden ein neues Elend, gegen das zu kämpfen unmöglich war. Die von Juden am zahlreichsten bewohnten Städte wurden erbarmungslos niedergebrannt. Am 3. Juli 1881 wurden in Minsk 2000 Judenhäuser und 22 Synagogen, bald darauf der grösste Theil der Städte Koretz, Slonim, Mohilew u. a., am 11.

5. Europa - S. 149

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kreml in Moskau hat dieser Herrschersitz Paläste, Moscheen, Kasernen und weite Gartenanlagen. Durch die Gärten führt jetzt die Eisen- bahn. (Der jetzige Sultan wohnt nördlich von Galata im Yildis-Kiosk.) Zypressen umrahmen den schönen Stadtteil, rechts mit dem be- rühmtesten Bauwerk, der durch Kuppeln und Minarets bezeichneten Sophienmoschee, Hagia Sophia, d. h. Heilige Weisheit. Lange war sie christliche Kirche. Mohammed Ii. zerschlug das Kreuz auf dem Altar und ließ statt des Kreuzes auf der Kuppel einen riesenhaften Halbmond setzen. Am Eingange zum Serai ist der Palast des Groß- veziers, die „Hohe Pforte". Das Gewirr der inneren Straßen entspricht Konstantinopel. Als großes farbiges Anscliauungsbild bei F. E. Waclismuth, Leipzig, erschienen. freilich dem Bilde der Schönheit nicht. — K. empfängt jährlich 72cm Regen, und die 24°-Linie des Juli läuft durch das Gebiet. K. ist nicht nur eine der schönsten, sondern auch der wichtigsten Städte. Schon als Hauptstadt des weiten Türkischen Reiches und als Residenz des geistlichen Oberhauptes der meisten Mohammedaner, der Sun- niten. Ferner ist K. aber auch einer der bedeutendsten Brennpunkte des Weltverkehrs: K. „beherrscht einerseits den engen, leicht zu sperrenden Auslaß aus dem Schwarzen Meere und ist damit ein Vorhafen für Südrußland und die Kaukasusländer; andererseits ist es eine Brückenstadt für den ganzen Landverkehr aus der Balkan- halbinsel und ihrem europäischen Hinterland nach Kleinasien und dem Orient überhaupt" (Hettner). In 66 Stunden kann man in den Orient-Expreßzügen die Strecke von Paris zurücklegen. (Am Süd-

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 359

1855 - Mainz : Kirchheim
359 Asiens, von gelber Hautfarbe, mit flachem, breitem Gesicht, weit von einander abstehenden Augen. Der malaische Stamm im Süd- westen, von brauner Haut, mit dicker Nase, großem Mund, schwar- zen und krausen Haaren. An Gewerben, Künsten, Wissenschaften und Bildung stehen die Asiaten den Europäern weit nach. Sie leben theils unter der Herrschaft eigener Fürsten, theils sind sie europäischen Fürsten unterworfen. 61. Asien besteht aus folgenden Staaten. 1. Das russische Asien. Dazu gehören: 1) das kalte, unangebaute und beinahe menschenleere Sibirien im Norden Asiens mit den Städten To- bolsk, Irkutsk und Klachta; 2) das schöne, fruchtbare, zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere liegende K a ukasi en, welches vorher den Türken und Persern gehörte. Die Gebirgs- völker des Kaukasus widersetzen sich bfr russischen Herrschaft. Hauptstadt des Landes ist Tiflis am Kur; 3) das astracha- nische Flachland an der Wolga, welches sich vom caspischen bis zum asowschen Meere hinzieht. Hauptstädte: Astrachan und Kasan an der Wolga. 62. 11. Das türkische Asien. Es besteht aus Babylonien, Mesopotamien, Armenien, Syrien mitphönizien und Palästina, und Kleinasien. Der Boden dieser Länder ist fruchtbar, aber wegen des türkischen Druckes und der Unsicherheit des Besitzes schlecht aü- gebaut. Die Einwohner treiben Karawanenhandel mit Seide, Baumwolle, Saffian, Eisen. Die wichtigsten Städte sind: Bag- dad am Tigris, Mosul, ebenfalls am Tigris in Mesopotamien, Ale pp o und Damaskus in Syrien. Zur asiatischen Türkei gehört auch Palästina, früher Ka- naan, ein für jeden Christen heiliges Land. Im Norden dieses Landes breitet sich das mit Cedern geschmückte Gebirg Libanon aus, dessen höchste Spitze der Hermon ist. Bon dem Libanon laufen zwei Gebirge nach Süden hin, wovon der östlich vom Jor- dan liegende Theil Gilead heißt, dessen höchster Punkt der durch Moses bekannte Berg N e b o ist. Der westlich vom Jordan lie- gende Gebirgszug enthält folgende Gebirge: 13 Naphtali, worauf Thabor und der Berg Christi (Bergpredigt); 2) Gilboa; 3) Karmel; 4) Ephraim in Samaria, worauf Garizim, Silo (Bundeslade), Quarantania (Ver- suchung Jesu); 5) Juda, worauf der Oelberg. — Der Hauptfluß des Landes ist der Jordan, welcher am Fuße des Berges Hermon entspringt, den See Genesareth (auch das galiläische Meer und Meer von Tiberias genannt) durchfließt und sich in das todte Meer stürzt. Das todte Meer hat 60 Stunden im Umfange und ist bekanntlich das Grab einer blühenden Landschaft und der Städte Sodom und Go- morrha. Kein Fisch lebt in demselben, und noch ferne vom Ufer flieht jedes lebende Wesen vor seiner stinkenden Ausdünstung.

7. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 51

1905 - Braunschweig : Scholz
Asien. — Afrika. 51 Tobol [tabol]. In der Spr. der Baschkiren bezeichnet »tobol« eine Spierstaude, welche in großer Menge am Ufer des Fl. wächst. Nach ihr soll der Fl. den. sein ; nach dem Fl. erhielt die St. Tobolsk [tabolßk] ihren Na. Tokio. Hauptst. des Ostens. Tomsk. Nach dem Tom, einem Nebenfl. des Ob den. Tongking. Ostresidenz. Totes Meer, arab. Bahr Lut [bä/r lüt] = Meer Loths. Trapezunt, türk. Tirabzonr Tafelberg; gr. trapeza = Tisch, Tafel. So den., da das Profil der benachbarten Berge schnur- gerade ist. Tscheljuskin. Der Kosak T. langte an dem nach ihm den. Kap am 21. Mai 1742 an. Tscherkessen, russ. Tscherkeß, pl. Tsclierkessi. Wegabschneider, Räuber; türk. tscher = Weg, kessmek = abschneiden. Tschuktschen. Nennen sich selbst tchekto = Menschen. Tungusen. Sie bezeichnen sich selbst als »donke« — Menschen, woraus der Na. T. hervorgegangen ist. Turän, zend. Tüirja = schnell, eilend, zur Bezeichnung der dort wohnenden Reitervölker. Turkestan. Räuberland. Turkmen. Räubertum ; men = tum, schaft. Viktoria. Der von den Engländern errichtete Hafen Hongkongs wurde 1842 nach der Königin Viktoria von England den. Nach ihr wurden ferner den. : die Missionsstation V. am Fuße des Kamerungebirges, der Viktoria Njanza (= See) in Afrika und die südlichste Kolonie des Australkontinents. Yindjagebirge [windja]. Das zerrissene (G.). Wadi el-Araba. Arabischer Fl. Als »Wadi« wird gew. ein Fl. (resp. dessen Tal) bezeichnet, welcher nur während der Regen- zeit Wasser hat. Waliabiten. Eine mohammedanische Sekte, welche nach dem 1729 geb. Sohn Abd el-Waliabs, dem Reformator Mohammed, den. ist. Wansee, türk. Wan Gölü. Ben. nach dem 0. Wan = Wohnung. Wladikawkas. Herr des Kaukasus. Wladiwostok [wladiwaßtok]. Herr des Ostens. Afrika. Abessinia, arab. El-Habesch [el-yabesch]. Arab, habasch = ein aus mehreren Stämmen zusammengelaufener Volkshaufen. Adamaua. Ben. nach Mallem-Adama, dem Vater des Statthalters, welcher dort 1851 herrschte. 4*

8. Volksschulenfreund - S. 268

1819 - Leipzig : Dürr
4 268 Siebente Abtheilung. sich von den stolzen und mißtrauischen Türken viel gefallen lassen Der Hauptsitz dieser Kirche ist aber jetzt in Rußland, wo sich der Kaiser mit den meisten seiner Unterthanen dazu bekennt. Der Großfürst Wladimir wurde zuerst 958 ein Christ durch seine Gattin, eine Griechische Prinzessin. Er zerstörte die Götzenbilder, errichtete Schulen, wurde selbst in seinen Sitten milder, verabschiedete seine übrigen Gemah- linnen, und blieb nun seiner Gattin Anna treu. Man ver- ehrt ihn in Rußland als einen Heiligen. Unter Pttcr l., der 17c 0 Petersburg erbaute, wurde das ganze Kirchenre- giment eincm Collegio von Bischofs.',, und weltlichen Rä- then unterworfen. In Rusiland ist die alte Slavonische Sprache bey dom Gottesdienst gewöhnlich, die fast durch- gängig verstanden wird und in welche auch die Bibel über- setzt ist. Die Uiturgen lesen Messe, was als das Wich- tigste angesehen rvird; in den Hauptkirchen wird sie mit groß- ßer Pracht gehalten, aber die gewöhnlichen Popen oder Priester sind meistens sehr unwissend und ungebildet; wenn sie zur Noth Messe lesen und singen können, wobey sie sich nicht selten ohule alle Anständigkeit benehmen, so ist das hinreichend; übrigens prügeln und betrinken sie sich oft mit den gemeinen Russen. Die Griechischen Christen reichen auch den Kindern das heilige Abendmahl, tauchen bey der Taufe die Kinder dreymal unter, legen dem Zeichen des Kreu- zes eine hohe Kraft bey, und tragen ein Kreuz oder das Bild eines Schutzheiligen bey sich, so wie sie auch die Maria und die Heiligen verehren, und die Bilder derselben, die sie nach großen Streitigkeiten mit der Römischen Kirche doch endlich beybehielten. Sie haben 7 Sakramente, ehren das Klvsterleben, rechnen zu den Bußübungen das Fasten, wo sie nur Früchte, Kräuter, Brod und Fische essen. Sie fa*' sten Mittwochs und Freytags in jeder Woche, außerdem haben sie noch jährlich 4 große Fasten; vierzig Tage vor Ostern; von Pfingsten bis Petri Pauli; dann vom i — 15 August und vom 15 26 November. In Religionskennt- niffen ist der gemaine Russe noch sehr zurück. Auch in Un- garn, Polen und Siebenbürgen gibt es Griechische Gemei- nen; und in Sachsen haben sie 1814 ebenfalls völlige Re- ligionsfreyheit erhalten. 1

9. Bd. 4 - S. 346

1845 - Leipzig : Kollmann
346 tcmber die Festung Oese! und die festen Städte Kexholm und Reval, und an allen diesen Orten eine Menge Geschütz, Waffen und Munition, in der Sieger Gewalt. Am Ende des Jahres war Peter demnach Herr von Licstand, Esthland, Karclien und einem Theilevon Finnla nd, zusammen mehr als 1000 O.uadratmeilen eroberten Landes, Peter der Große am P r«th. Poniatowsky ließ inzwischen kein Mittel unversucht, das Kriegsfcucr gegen Rußland zu entzünden, und endlich erlangte er durch Bestechungen und Schmeicheleien, daß nicht nur ein neuer Großvezier sich seinen Wünschen geneigt erwies, sondern auch der Mufti dem Sultane erklärte, wie der Koran den Gläubigen die Pflicht auflegc, einem Bundesgenossen mit allen Kräften beizu- stehen. Der Tatar-Chan machte den Sultan auf die immer größer werdende Macht des Czars aufmerksam, und diesen Vor- stellungen stimmte auch der französische Gesandte bei; wodurch endlich der Großhcrr bewogen ward, einen feindlichen Angriff ge- gen Rußland zu genehmigen. Der russische Gesandte wurde mit seinem Hausctat von dreißig Personen in die Gefängnisse der sieben Thürme gesetzt, und durch ein feierliches Manifest, welches den 20. November 1710 zu Constantinopcl erschien, wurden der Czar Peter und der König August kl. für Feinde des Reichs erklärt. Peter, der den Krieg nicht abwenden konnte, that den 8. März 1711 in der Kathedralkirche zu Moskau eine öffentliche Gegenkriegserklärung. Zwei Regimenter Garde standen bei die- ser Feierlichkeit vor der Kirche in Parade. Statt der gewöhnli- chen weißen Fahnen hatten sie eine rothe mit der Inschrift: „Für den Namen Jesu Christi und die Christenheit," und oben um ein strahlendes Kreuz las man die Worte: „In diesem wirst du siegen." Dabei rüstete sich Peter mit aller Macht, den Krieg mit Nachdruck zu führen. Er setzte einen Negierungsrath ein, dem er seinen Sohn erster Ehe, Alexei, bcigeselltc. Da sich der

10. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1861 - Leipzig : Brandstetter
(Gespanschaften) ein, und bildete aus den Bischöfen, aus denjenigen Magyaren, welche das Christenthmn annahmen, und aus den eingewan- derten deutschen Rittern einen Hochadel (Magnaten). Indessen hatte Stephan, welchen die Nachwelt den Heiligen nennt, bis an seinen Tod mit den rebellischen Vasallen zu kämpfen, die sich theils gegen das Christen- thum, theils gegen das Königthum stemmten, so daß im Lande selbst unaufhörliche Fehden, Verwüstungen und Blutvergießen wütheten. Auch in der königlichen Familie erhoben sich manche sehr schwere Zerwürfnisse, da die Erbfolge noch nicht geordnet war. Erst mit Ladislaus dem Heiligen, der zur Zeit des deutschen Kaisers Heinrich Iv. regierte und Croatien mit Ungarn vereinigte, gewann das Land Ruhe und Sicherheit. Nicht so unabhängig vom deutschen Reiche konnten sich die slavischen Reiche Böhmen und Polen erhalten. In jenem Lande regierte das Haus Przemysl; Herzog Boleslaw nahm als Vasall des deutschen Kaisers den Königstitel an. Schwerlich würden die Deutschen diese Ober- herrschaft behauptet haben, wenn die Slaven einig unter einander gewesen wären; aber zwischen Böhmen und -Polen war immerwährende Fehde. In Polen herrschte das Haus Pia st, welches durch seine tapferen Herzöge allmählich ein großes Reich gründete. Zwar mußte Mesch ko I. die Oberhoheit des deutschen Reiches anerkennen, allein dessen Sohn Bole- slaw Chrobry, derselbe, welcher sich einst mit Otto Iii. befreundete und seinen Nachfolgern so viele Kämpfe verursachte, machte sich frei und drang mit seinen siegreichen Waffen bis nach Kiew vor, so daß ein großer Theil Rußlands ihm lehnspflichtig wurde. In Böhmen wie in Polen war das Christenthum schon vorherrschend, und von hier aus zogen häufig Mönche, vor Allen Adalbert der Heilige, der hochgeehrte Lehrer und Freund Otto's Ii., zu dessen Grabe der Kaiser als Büßender einst pilgerte, nach Preußen und Litthauen, um das Evangelium den dortigen Heiden zu verkündigen. Leider wurden die Apostel nicht selten von einem Heereszuge der ländersüchtigen Könige begleitet, welche die Wassertause in eine Bluttaufe verwandelten. Die übrigen Slaven, die von der Wolga bis an die Ostsee hin wohnten und der Sage nach, wie erwähnt, von Ruß, dem Bruder Czech's und Lech's, den Namen Russen führten, waren bereits durch asiatischen Handel und Feldbau reich und stark geworden. Große Städte, wie Nowgorod, Staraja Ruß, Smolensk und Kiew, standen und blühten um diese Zeit. Als im Jahre 865 in Nowgorod Uneinigkeit und Streit entstand, ries man den Rurik mit seinen Brüdern, einen Fürsten der Roswaräger (eines normannischen Volkes) herbei, um Recht zu sprechen und die Herrschaft zu übernehmen. Sein Vetter und Nach- folger Ol eg zog längs dem Dneper hinab auf Schiffen und eroberte Kiew, ja er fuhr in's schwarze Meer und kam bis vor Konstantinopel. Kaiser Leo, der Philosoph genannt, bot ihm den Frieden an und
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